2000


Gründung des Nationalparks Böhmische Schweiz

Der Nationalpark Böhmische Schweiz (Národní park České Švýcarsko) ist Bestandteil des Elbsandsteingebirges auf tschechischen Territorium (ChKO Labské Pískovce). Der Nationalpark wurde am 1. Januar 2000 gegründet. Der Nationalpark Böhmische Schweiz schützt die Felsregionen um das Prebischtor bis nach Dittersbach (Jetrichovice), den imposanten Vulkankegel Rosenberg, die tiefen Klammen des Flüsschen Kamnitz und das Khaatal.

1972

Landschaftsschutz in Nordböhmen

Im Jahr 1972 wurde in Nordböhmen das Landschaftsschutzgebiet "Chráněná krajinná oblast Labské pískovce" (Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteine) mit einer Fläche von 324 km² zu einer Schutzzone erklärt.

1945/46


1945/46 - Vertreibung und Umsiedlung

Der 2. Weltkrieg wurde zur Apokalypse für Nordböhmen. Nach der Besetzung durch die Rote Armee wurde den Sudetendeutschen die Staatszugehörigkeit aberkannt und es begann eine vollständige Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung. Damit kam es zur Entsiedelung weiter Landstriche. Ortschaften wie Hinterdittersbach und Hinterdaubitz verschwanden von der Landkarte. Die in den darauf folgenden Jahren zwangsweise nach Nordböhmen umgesiedelten Menschen (aus dem Osten der Tschechoslowakei) fanden keinen Bindung zum ehemals deutschsprachigen Siedlungsraum und zur Landschaft. Der Tourismus kam für lange Zeit zum Erliegen.
Erst der in Helsinki begonnene Entspannungs- und Abrüstungsprozess und schließlich die politische Wende in den 90'er Jahren brachte eine deutliche Neubelebung der Region und damit des Tourismus.


Nordböhmen als Teil der Tschechoslowakei

Die Böhmische Schweiz bildete Anfang des 20. Jahrhunderts gemeinsam mit der Sächsischen Schweiz eine Tourismusregion. Auf dem Fremdenweg (heute teilweise Malerweg) gelangte man von Dresden bis zum Prebischtor. Die Kirnitzschtalbahn sollte bis zum böhmischen Hinterdittersbach (heute nur noch Mauerreste) verlängert werden.
Nach dem 1. Weltkrieg und damit auch dem Zusammenbruch der Österreich Ungarischen Monarchie, sollte Europa neu geordnet werden.
Es kam zur Gründung der Tschechoslowakischen Republik. Da viele Sudetendeutsche sich sich einer Eingliederung verweigerten, besetzte tschechisches Militär 1918 die sudetendeutschen Gebiete noch vor der Pariser Friedenskonferenz. Die Konferenz fand 1919 statt, wo Sudetenland dann entgültig der Tschechoslowakei zugesprochen wurde. Da der deutschsprachigen Bevölkerung keine regionale Autonomie zugesprochen wurde, gab es dauerhaft politische Zerwürfnisse mit der Prager Regierung, die dann leider 1933 zur Gründung der extrem rechtsgerichteten SdP führten. Diese bedauerliche Entwicklung führte schließlich 1938 zum Anschluss an das deutsche Reich.

19. Jahrhundert


Tourismus in der Böhmischen Schweiz

Die Tourismus in der Böhmischen Schweiz begann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die schweizerischen Maler Adrian Zingg und Anton Graff entdeckten die Schönheit und das Bizarre in dieser abgelegenen und urwaldähnlichen Region. Sie waren an der Akkademie beim sächsischen Hof und unternahmen von Dresden Ausflüge entlang der Elbe in Orte zwischen Pirna und Herrnskretschen (Hřensko). Die Landschaft im Elbsandsteingebirge errinerte sie an die Umgebung in ihrer Heimat, sie benannten sie also Sächsische und Böhmische Schweiz. Mitte des 19. Jahrhunderts war es aber noch das wohlhabende Bürgertum, welches sich erste Ausflüge in die grandiose Felswelt leisten konnte. In dieser Zeit entstand die Bahnverbindung und eine Passagierschiff-Verbindung von Dresden nach Tetschen (Dezin). Bald wurden die Klammen an der Kamnitz, das Prebischtor und die Dittersbacher Felswelt zu Tourismusmagneten und brachten der Region einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Die Eigentümer der hiesigen Herrschaftsgüter (Kinsky und Clay-Aldringen) und die ersten Wandervereine (Gebirgsverein für die Böhmische Schweiz) fingen allmählich an, Hotels und Gaststätten zu errichten und Wanderrouten zu beschilderten.

19. Jahrhundert


Die Habsburger Zeit

Ab 1526 war Nordböhmen bis zum Ende des 1. Weltkrieges Bestandteil des Habsburger Reiches. In diesen Jahrhunderten profitierte die nordböhmische Region vom Machtradius der Weltmacht Österreich-Ungarn. Es gab deutliche Entwicklungsschübe bei Handwerk, Landwirtschaft, Kunst und Kultur und natürlich in der Verwaltung. Natürlich litt die Region auch unter dem Einfluss des 30-jährigen Krieges und nach 1805 unter der Eroberung durch Napoleon. Wie in vielen mehrsprachigen Siedlungsräumen gab es auch in Nordböhmen ein wechselhaft gutes Zusammenleben der deutschen und tschechischen Einwohner. Die Tschechen litten unter der Übermacht der deutschsprachigen Habsburger und die Deutschen unter dem antimonarchistischen Kurs der Tschechen, welche möglichst eine eigene Republik gründen wollten.

16. Jahrhundert


Raubrittertum im Mittelalter

Im Mittelalter führten einige Handelswege von Dresden und der Oberlausitz durch die Böhmische Schweiz nach Böhmen. Durch Verarmung und Streitigkeiten beim böhmischen Adel kam es in dieser Zeit häufig zu Raubzügen und Überfällen. Die zum Schutz der Handelswege errichteten Burganlagen wurden zeitweise zu Raubritterburgen. Erst das konsequente Eingreifen der Wettiner und des Sechstädtebundes konnte die Region dauerhaft befrieden.

13. Jahrhundert


Besiedelung durch Deutsche

Zu einer deutlichen Veränderung kam es erst zur Wende des 13. zum 14. Jahrhunderts. Die hiesige Gegend wurde auf Einladung der böhmischen Landesfürsten hin von Siedlern aus dem heutigen Gebiet Deutschlands besiedelt. Sie gründeten Dörfer, Felsenfestungen und Gemeinden, die sich durch intensiven Holzeinschlag und Holztrift und -flößerei auszeichneten. An geeigneten Stellen entstanden Wassermühlen und Sägen und es entwickelten sich weitere Handwerke, wie das Teer-, Kohl- und Glashandwerk. An diese Zeit erinnern zahlreiche Funde von Karamikscherben, Werkzeugen, Ofen- und Meilerresten oder von mittelalterlichen Glasstücken.

6. Jahrhundert

Besiedelung durch Slawen

Während der Völkerwanderung kam es zu einer zunehmenden Besiedlung durch Slawen. Die germanischen Markomannen und Slawen lebten größtenteils friedlich im gleichen Siedlungsgebiet.

1. Jahrhundert

11.- 9. Jh. v. Chr.


Bronzezeit

Im Ergebnis einer Auswertung von Luftbildern wurden im computertechnisch erzeugten Bodenmodell vom Pfaffenstein frühzeitliche Spuren von Zivilisation entdeckt. Man konnte die Rückstände einer bronzezeitlichen Wallanlage zweifelsfrei visualisieren. (Quelle: Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung, Technische Universität Dresden)